Eine der grundlegendsten Annahmen über Intention besagt, dass sie nach einem allgemein akzeptierten Verständnis von Ursache und Wirkung funktioniert: Die Ursache muss immer der Wirkung vorausgehen. Wenn A Ursache für B ist, dann muss A zuerst geschehen sein. Diese Annahme spiegelt eine unserer tiefsten Überzeugungen wider, nämlich dass die Zeit nur in eine Richtung verläuft und sich vorwärts bewegt.
Ein erheblicher Teil der wissenschaftlichen Erkenntnisse über Intentionen widerspricht jedoch diesen Grundannahmen.
Der verstorbene Robert Jahn, Dekan der Ingenieurswissenschaften, und seine Mitarbeiterin Brenda Dunne vom PEAR Center an der Princeton University entdeckten dieses Phänomen, als sie in ihren Experimenten mit Zufallsgeneratoren (Random-Event Generator, REG) mit Zeitversetzung arbeiteten.
In rund 87.000 dieser Experimente sollten Probanden versuchen, das Kopf- oder Zahl-Ergebnis der Zufallsgeneratoren in eine bestimmte Richtung zu beeinflussen, und zwar drei Tage bis zwei Wochen, nachdem die Maschinen gelaufen waren.
Beim Analysieren der Daten entdeckten die Forscher Unglaubliches. Die betreffenden Daten waren in jeder Hinsicht identisch mit den Daten aus Standard-Experimenten, als der Zufallsgenerator zur Zeit des Experiments gerade lief, bis auf einen wichtigen Unterschied: Bei den „zeitversetzten“ Experimenten erzielten die Probanden größere Effekte als bei den Standardversuchen.
Jahn und Dunne hatten diese Unterschiede nur deshalb als nicht signifikant eingestuft, weil die Anzahl der auf diese Weise durchgeführten Versuche im Vergleich zum Rest ihrer Unmengen an Daten und Nachweisen sehr gering war.
Doch allein der Gedanke, dass Intention gleich gut funktionieren könnte, egal ob „rückwärts“, „vorwärts“ oder der Reihe nach, brachte Jahn zu der Erkenntnis, dass alle unsere konventionellen Vorstellungen von Zeit über Bord geworfen werden mussten.
Die Tatsache, dass die Effekte bei den zeitversetzten Studien sogar noch größer waren, deutet darauf hin, dass Gedanken eine noch größere Macht haben, wenn ihre Übertragung die gewöhnliche Zeit und den gewöhnlichen Raum transzendiert.
Die so genannte Retrokausalität bzw. Rückwärtsverursachung wurde von dem niederländischen Physiker Dick Bierman und seinem Kollegen Joop Houtkooper von der Universität Amsterdam und später von Helmut Schmidt, einem Physiker bei Lockheed Martin, der eine elegante Variante der zeitversetzten Fernbeeinflussung von Zufallsgeneratoren entwickelte, eingehend erforscht.
Schmidt schloss seinen Zufallsgenerator an ein Audiogerät an, so dass ein zufälliges Klicken aufgezeichnet und über einen Kopfhörer entweder mit dem linken oder dem rechten Ohr gehört werden konnte. Dann schaltete er das Gerät ein und zeichnete das Ergebnis auf Band auf, um sicherzustellen, dass niemand, nicht einmal er selbst, zuhören konnte.
Nachdem er Kopien von diesem Masterband gemacht hatte, schloss er das Masterband weg, um die Möglichkeit eines Betrugs auszuschließen, und gab Medizinstudenten einen Tag später die Kopien.
Die Probanden sollten sich das Band anhören mit der Intention, mehr Klicks im linken Ohren zu haben.
Schmidt erstellte auch Kontrollbänder; dazu ließ er das Audiogerät laufen, aber ohne jemanden versuchen zu lassen, die Links-Rechts-Klicks zu beeinflussen. Wie erwartet waren die Rechts- und Linksklicks bei diesen Kontrollaufnahmen mehr oder weniger gleichmäßig verteilt.
Nachdem die Probanden ihre Versuche, die Bänder zu beeinflussen, beendet hatten, ließ Schmidt seinen Computer sowohl die Aufnahmen dieser Probanden als auch die weggeschlossenen Masterbänder analysieren, um zu sehen, ob es Abweichungen vom typischen Zufallsmuster gab.
Bei mehr als 20.000 Versuchen entdeckte Schmidt ein signifikantes Ergebnis: Sowohl bei den Kopien als auch bei den Masterbändern gab es bei 55 Prozent mehr Links- als Rechtsklicks. Und beide Bandsätze passten perfekt zusammen.
Schmidt glaubte, den Mechanismus für seine unwahrscheinlichen Ergebnisse zu verstehen. Es lag nicht daran, dass seine Versuchsteilnehmer ein Band verändert hatten, nachdem es erstellt worden war; sie hatten vielmehr das Ergebnis des Zufallsgenerators „zeitlich rückwärts“ in dem Moment beeinflusst, in dem es zum ersten Mal aufgenommen wurde.
Sie hatten das Ergebnis der Maschine so verändert, wie sie es hätten tun können, wenn sie zum Zeitpunkt der Aufzeichnung anwesend gewesen wären. Sie veränderten nicht die Vergangenheit, so wie sie war, sondern nahmen Einfluss auf die Vergangenheit, als sie sich als Gegenwart entfaltete, so dass sie zu dem wurde, was sie war.
Schmidt hat das Design seiner Studien über zeitlich rückwärts gerichtete Intention über 20 Jahre hinweg immer weiter verfeinert und schließlich Kampfsportschüler einbezogen, die in Gedankenkontrolle geschult sind.
In einer dieser Studien verwendete er einen Geigerzähler, um eine visuelle Darstellung von Zufallszahlen zu erzeugen. Die Probanden saßen vor dieser visuellen Darstellung und versuchten, die Zahlen in einer bestimmten statistischen Verteilung mental zu beeinflussen.
Auch hier erzielte er ein hochsignifikantes Ergebnis; die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um ein zufälliges Ereignis handelte, betrug 1000 zu 1. Irgendwie hatte die Intention der Probanden „zeitlich rückwärts gewirkt“, um das Geschehen zu beeinflussen.
Der deutsche Parapsychologe Elmar Gruber vom Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene in Freiburg führte ebenfalls eine Reihe genialer Experimente durch, bei denen er untersuchte, ob die Bewegungen von Tieren und Menschen nachträglich beeinflusst werden können.
Eine Versuchsreihe betraf Wüstenrennmäuse, die in Aktivitätsrädern liefen und sich in einem großen Käfig bewegten. Ein spezieller Zähler zeichnete die Anzahl der Umdrehungen im Aktivitätsrad auf. Ein Lichtstrahl im Käfig war ebenfalls mit einem Gerät ausgestattet, welches aufzeichnete, wenn die Rennmaus damit in Berührung kam.
In ähnlicher Weise bat er eine Gruppe menschlicher Probanden, in einem Bereich herumzulaufen, über den er einen Lichtstrahl gelegt hatte, der ebenfalls mit einem Aufzeichnungsgerät verbunden war, das jedes Mal, wenn die Probanden damit in Kontakt kamen, dies entsprechend festhielt.
Gruber wandelte dann jede Umdrehung des Rades bzw. jeden Kontakt mit dem Lichtstrahl in ein Klickgeräusch um. Die Klickgeräusche wurden auf Kassetten aufgezeichnet, die kopiert und abgelegt wurden, um Betrug auszuschließen.
Ein bis sechs Tage später wurden Probanden gebeten, sich die Bänder anzuhören und zu versuchen, die Wüstenrennmäuse bzw. die Menschen mental so zu beeinflussen, dass sie schneller als normal bzw. öfter in den Lichtstrahl liefen. Mehr Klicks als normalerweise wurden als Erfolg gewertet.
Gruber führte beide Versuche 20 Mal durch und verglich jedes Mal die Bänder der Probanden mit den Bändern, die während der Sitzungen aufgenommen worden waren, in denen die Tiere und Menschen nicht aus der Ferne beeinflusst worden waren. Vier der sechs Versuchsreihen erzielten signifikante Ergebnisse, und in dreien dieser Fälle lag die Effektgröße bei über 0,44.
Eine Effektgröße ist eine statistische Zahl, die in der wissenschaftlichen Forschung verwendet wird, um das Ausmaß einer Veränderung oder eines Ergebnisses aufzuzeigen.
Aspirin, das als eines der erfolgreichsten Herzinfarktpräventionsmittel der Neuzeit gilt, hat eine Effektgröße von nur 0,032, über zehnmal kleiner als Grubers Gesamteffektgröße.
Bei der Studie mit den Rennmäusen im Aktivitätsrad lag die Effektgröße sogar bei unglaublich hohen 0,7.
Hätten seine Ergebnisse ein Medikament betroffen, hätte Gruber einen der größten Lebensretter aller Zeiten entdeckt.
Diese Studien beruhen auf der herausforderndsten Vorstellung überhaupt: dass Gedanken andere Dinge beeinflussen können, egal wann der Gedanke gedacht wird.
Die Newtonschen Vorstellungen von absoluter Zeit und absolutem Raum oder sogar Einsteins Ansicht einer relativen Raumzeit müssen durch ein wahrhaftigeres Bild ersetzt werden – dass das Universum in einem riesigen „Jetzt“ existiert, in dem das Jetzt alle Punkte von Raum und Zeit in einem einzigen Augenblick repräsentiert.
„Lass die Zeit außen vor“, pflegte Robert Jahn zu sagen, „dann ergibt alles einen Sinn.“
Doch das spricht für eben die Vorstellung, die uns am meisten erschüttert: Ist ein Gedanke erst einmal gedacht, leuchtet er für immer.
Wenn Menschen ihre Ziele nicht erreichen, werden sie in der Regel durch Ereignisse in der Vergangenheit sabotiert; die anhaltende Wirkung dieser vergangenen Verletzungen kann mit speziellen Intentionstechniken überwunden werden, egal wie lange sie zurückliegen oder wie tief sie verankert sind.
Lynne ist außerdem die Architektin des Intentionsexperiments, eines webbasierten "globalen Labors", und sie spielt eine wichtige Rolle im Handlungsstrang von Dan Browns Blockbuster Das verlorene Symbol.
Als gefragte Rednerin hat sie schon auf fast allen Kontinenten ihr Publikum begeistert und auch wichtige Beiträge in vielen Dokumentarfilmen geleistet, darunter in BLEEP, Bleep – Down the rabbit hole, I am, The Abundance Factor, Heal und The 1 Field.
Lynne ist Mitbegründerin der kürzlich an den Start gegangenen internationalen Drehscheibe für Gesundheit Get Well (http://getwell.solutions), die der Öffentlichkeit durch reale und virtuelle Ausstellungen und Online-Programme eine breite Palette der vielversprechendsten und bewährtesten ganzheitlichen Behandlungen vorstellt.