Woher kommen Vorahnungen? Und eine noch wichtigere Frage: Warum gibt es so viele gute Studien über Retrointention, also auf Vergangenes gerichtete Intention, über die ich in meinem Blog Ändern, was bereits geschehen ist geschrieben habe?


Wir sind an eine Welt von Ursache und Wirkung, von Ordnung, von bestimmten Gesetzen und Grenzen gewöhnt, in der Dinge nicht zeitlich nach hinten oder nach vorne versetzt werden können.


Trotzdem halten Physiker die so genannte Retrokausalität bzw. Rückwärtsverursachung, also die Fähigkeit, die Vergangenheit zu beeinflussen, inzwischen nicht mehr für unvereinbar mit den Gesetzen des Universums. In mehr als 100 Artikeln in der wissenschaftlichen Literatur werden Wege vorgeschlagen, wie die Gesetze der Physik die Zeitversetzung erklären können.
Mehrere Wissenschaftler haben die These aufgestellt, dass Skalarwellen, sekundäre Wellen im Nullpunktfeld, es den Menschen ermöglichen, Veränderungen in der Raumzeit zu erzeugen. Diese sekundären Felder, die durch die Bewegung subatomarer Teilchen verursacht werden, welche mit dem Nullpunktfeld interagieren, sind Wellen in der Raumzeit – Wellen, die sich schneller als mit Lichtgeschwindigkeit bewegen können.


Skalare Feldwellen besitzen eine erstaunliche Kraft: Eine einzige Energieeinheit, die von einem Laser in einem solchen Zustand erzeugt wird, würde eine höhere Leistung ergeben als alle Kraftwerke der Welt zusammen.


Bestimmte Technologien, wie z.B. die Quantenoptik, nutzen Laserpulse, um das Nullpunktfeld so stark zu komprimieren, dass es negative Energie erzeugt. In der Physik ist bekannt, dass diese negative Energie, auch exotische Materie genannt, in der Lage ist, die Raumzeit zu krümmen.
Viele Theoretiker glauben, dass negative Energie es uns ermöglichen würde, durch Wurmlöcher und mit Warpgeschwindigkeit zu reisen, Zeitmaschinen zu bauen und sogar Menschen zum Schweben zu bringen.
Wenn Elektronen dicht gepackt sind, erhöht sich die Streudichte virtueller Teilchen, die ständig im Nullpunktfeld entstehen. Diese Streudichten organisieren sich in elektromagnetischen Wellen, die in zwei Richtungen fließen und so in der Zeit „vor und zurück“ gehen können.
Der Physiker Evan Harris Walker stellte als Erster die These auf, dass der zeitlich rückwärts gerichtete Einfluss durch die Quantenphysik erklärt werden kann, wenn man den Beobachtereffekt berücksichtigt. Walker und später Henry Stapp, ein Elementarteilchenphysiker an der University of California in Berkeley, glaubten, dass eine kleine Abänderung der Quantentheorie unter Einbeziehung der „nichtlinearen Quantentheorie“ alle Fälle von zeitlich rückwärts gerichteter Einflussnahme erklären könnte.


In einem linearen System wie der aktuellen Quantenmechanik lässt sich das Verhalten eines Systems leicht beschreiben: 2 + 2 = 4. Das Verhalten des Systems ist die Summe seiner Teile.
In einem nichtlinearen System hingegen kann 2 + 2 gleich 5 oder sogar 8 ergeben. Das Verhalten des Systems ist mehr als die Summe seiner Teile –wie viel mehr, können wir oft nicht vorhersagen bzw. berechnen.


Nach Ansicht von Walker und Stapp kann man mit der Veränderung der Quantentheorie in ein nichtlineares System ein weiteres Element in die Gleichung einbeziehen: den menschlichen Geist.


Laut Stapp besteht das physikalische Universum aus einer Reihe von „Tendenzen“ mit „statistischen Verknüpfungen“ zwischen geistigen Ereignissen, die sich in eine Reihe von Kanälen mit allen möglichen Ergebnissen aufteilen.


Wenn eine Person beispielsweise eine Entscheidung trifft, wählt sie mit ihrer Intention einen bestimmten Kanal aus und lässt die Kanäle schließlich in einen einzigen Zustand „kollabieren“. Der menschliche Wille – unsere Intention – erschafft die Realität, egal wann.


Die andere Möglichkeit ist, dass uns alle Informationen des Universums in jedem Moment zur Verfügung stehen und die Zeit als eine einzige, ausgebreitete Gegenwart existiert. Der verstorbene Psychologe William Braud spekulierte, dass Vorahnungen über die Zukunft ein Akt der Zeitversetzung zurück in die Vergangenheit sein könnten – ein zukünftiges Ereignis, das irgendwie in die Zeit zurückreicht, um Einfluss auf einen Geist in der Gegenwart zu nehmen.
Wenn du die Vorahnung einfach umkehrst und sie als rückwärtsgerichtete Beeinflussung bezeichnest, so dass alle zukünftigen geistigen Aktivitäten die Gegenwart beeinflussen, erhältst du dasselbe Modell und dieselben Ergebnisse wie bei den Studien zur Retrokausalität. Jede Präkognition bzw. Vorahnung könnte ein Beleg für eine rückwärtsgerichtete Beeinflussung sein; alle zukünftigen Entscheidungen könnten immer die Vergangenheit beeinflussen.


Es besteht auch die Möglichkeit, dass es auf der grundlegendsten Ebene unserer Existenz so etwas wie aufeinanderfolgende Zeit gar nicht gibt. Reine Energie, wie sie auf der Quantenebene existiert, hat weder Zeit noch Raum, sondern existiert als ein riesiges Kontinuum fluktuierender Ladung. Wir sind in gewisser Weise Zeit und Raum.


Wenn wir Energie durch den Akt der Wahrnehmung ins Bewusstsein bringen, erschaffen wir getrennte Objekte, die im Raum durch ein gemessenes Kontinuum existieren. Indem wir Zeit und Raum erschaffen, erschaffen wir unsere eigene Getrenntheit und damit unsere eigene Zeit.
Was wie eine Retrokausalität aussieht, ist lediglich ein Beweis dafür, dass die Gegenwart von zukünftigen potenziellen Bedingungen oder Ergebnissen abhängt und dass Nichtlokalität sowohl in der Zeit als auch im Raum auftritt. In gewissem Sinne tragen unsere zukünftigen Handlungen, Entscheidungen und Möglichkeiten dazu bei, unsere Gegenwart zu erschaffen, während sie sich entfaltet.


Dies brachte William Braud auf einen letzten faszinierenden Gedanken. Zeitlich versetzte menschliche Absichten wirken irgendwie auf die Wahrscheinlichkeiten eines Ereignisses ein, um ein Ergebnis herbeizuführen, und das funktioniert am besten in den „Saatmomenten“, wie Braud sie nannte – den ersten in einer Kette von Ereignissen.


Wenn man diese Prinzipien auf die körperliche oder geistige Gesundheit anwendet, könnte das bedeuten, dass wir das Feld nutzen können, um Einflüsse „in die Vergangenheit“ zu lenken und so Schlüsselmomente oder Anfangsbedingungen zu verändern, die sich später zu ausgewachsenen Problemen oder Krankheiten entwickeln.


Zukünftige Intention könnten bewirken, dass ein Neuron gefeuert wird und ein anderes nicht, wodurch eine Kette von chemischen und hormonellen Ereignissen ausgelöst wird, die zu einer Krankheit führen können oder auch nicht.


Braud stellte sich einen Saatmoment vor, in dem eine natürliche Killerzelle mit einer Wahrscheinlichkeit von 50:50 bestimmte Krebszellen töten oder ignorieren könnte. Diese einfache erste Entscheidung könnte letztendlich den Unterschied zwischen Gesundheit und Krankheit oder sogar Tod ausmachen.


Es könnte eine ganze Reihe von Möglichkeiten geben, wie wir mit einer Intention in der Zukunft die Wahrscheinlichkeiten ändern können, bevor es zu einer ausgewachsenen Krankheit kommt. Sogar die Diagnose selbst könnte den zukünftigen Verlauf der Krankheit beeinflussen und sollte daher mit Vorsicht genossen werden.


Wenn die Krankheit bereits ausgebrochen ist, kann man sie nicht mehr rückgängig machen. Aber einige der schädlichsten Aspekte der Krankheit sind vielleicht noch nicht eingetreten und können noch verändert werden. Du würdest eine Krankheit an einem Punkt abfangen, an dem sie in viele Richtungen schwanken kann, von guter Gesundheit bis hin zum Tod.


Braud überlegte, ob Fälle von Spontanremissionen vielleicht durch eine zukünftige Intention verursacht wurden, die auf eine Krankheit einwirkte, bevor es kein Zurück mehr gab.
Das legt den radikalsten Gedanken von allen nahe: Wir werden in unseren gegenwärtigen Handlungen und Entscheidungen ständig von unserem zukünftigen Ich beeinflusst, und jeder Moment unseres Lebens beeinflusst jeden anderen Moment, endlos vorwärts und rückwärts.



Hinweis: Fettmarkierungen durch das Lynne McTaggart Deutschland Team